Dienstag, 2. Oktober 2012

Beleidigende Synonyme

Wenn ich im Internet ein Synonym für "stark" suche, dann wird mir immer auch "männlich" vorgeschlagen. Ich wollte lieber gar nicht erst wissen, was passiert, wenn ich ein Synonym für "weiblich" suche.
So sieht dass dann aus:

Ich bin nicht nachgiebig, was soll eigentlich pimpelig sein, flau?! Verwöhnt zu sein, kann ich auch nicht von mir behaupten und auch nicht verzärtelt. Ich bin weder  wie eine Mimose noch weibisch. Achja, bei den Synonymen für "männlich" steht auch nicht da "unweiblich", was soll der Eintrag also? Was für ein Scheiß. Synonyme-online-Lexikon ich konnte dich mal gut leiden.

Montag, 1. Oktober 2012

Ich? Nein, ich doch nicht!

Wer akademisch schreibt, der oder die schreibt an deutschen Universitäten möglichst unpersönlich. 


Von der ersten einzureichenden Hausarbeit an wurde mir beigebracht, das Wörtchen "ich" hat beim wissenschaftlichen Schreiben kein gutes Standing. In der Einleitung - ok - das geht gerade so. Aber sonst, auf keinen Fall, das ist unprofessionell. Eine wissenschaftliche Hausarbeit ist ja kein Roman oder ein Tagebucheintrag. Aber eigene Gedanken und Fragen sollte ich unbedingt entwickeln und nicht einfach nur zusammenfassen und zitieren. Wieso sollte ich nicht schreiben dürfen, was "ich" denke oder was "meine" Meinung dazu ist? Irgendwie verleugne ich mich doch selbst mit diesem "man". - Dass ich auch ziemlich unschön finde, da es mich auch noch zum generell männlichen Autor macht.
Mittlerweile bilde ich mir ein, akademische Gepflogenheiten ein wenig durchschaut zu haben und sie auch kritisieren zu können. Ohne "ich" klingen die Texte ja noch komplizierter und schlauer, tja da kann dann eben nicht jede_r durchsteigen. Dass scheint leider wichtig zu sein, so schlau zu klingen, dass nicht alle durschschauen. Nicht etwa, so zu schreiben, dass möglichst viele Leute verstehen. Was ich viel bemerkenswerter finde, wenn Autor_innen dass hinbekommen. Wenn sie mir ihre komplizierten oder komplexen Themen in einem flocker-locker Text darlegen, bei dem ich vielleicht auch noch schmunzeln muss oder wütend werde oder traurig. Und nicht nach dem 3. Absatz verzweifelt aufgebe und mir vorkomme als ob ich erstmal lesen und schreiben lernen müsste.

Freitag, 28. September 2012

King Khan & BBQ at Festsaal Kreuzberg

Ich habe eine Beule am Hinterkopf. Meine Hand ist zerkratzt und leicht angesengt. Mein rechter Fußknöchel ist mindestens leicht geprellt. Mein linker großer Zeh hat eine Schramme. Mein Hals fühlt sich ziemlich trocken an. Alles was ich gestern anhatte, ist mittlerweile nur noch klamm.
Das ist meine körperliche Bilanz des gestrigen Abends im Festsaal Kreuzberg, Berlin.
Bei den beiden Vorbands, war ich noch ziemlich heile. Delta Love haben den Abend mit ihrem lo-fi garage sound sehr angenehm eröffnet. Nachdem sie die Glieder also ganz sanft vorgelockert hatten, sollten Bikes das Tempo langsam erhöhen. Deutlich mehr Kopfgewackle und sich andeutende Tanzeinlagen konnten die drei dem Publikum entlocken. Ich hab die Band leider vorher noch nicht erlebt und war ziemlich begeistert von den eingängigen Melodien und mitwippbaren Rhytmen.
Perfekt aufgewärmt stieg die Erwartung auf den letzten Act des Abends. Ein erstes Hallo gab King Khan im stilvollen Wu-Tang Hoodie, bevor er sich mit BBQ für ein paar mehr Songs aus der Büxe von DJ Lobotomy erneut zurückzog. Das Zappeligkeitsniveau unter den Leuten stieg ins kaum-noch-Aushaltbare und brach mit den ersten Takten endlich in wildes Körperzucken aus. Die beiden Pharaonen auf der Bühne waren wunderschön anzusehen und betörten an ihren Instrumenten. Ich bin mit dem Repertoire nicht allzu sehr bewandert, würde aber mal behaupten, das so ziemlich jeder Smasher in meine Ohren drang und meinen Körper in Schwingungen brachte. Shake real low, haben alle sehr hingebungsvoll und drückten ihre Sympathien für Zombies, Animal Party(s) und Fish Fight(s) mit ihren Hüften aus. Und da die Liebe auch schön ist, wenn die Geliebten nicht da sind, konnte sie bei Love you So oder Why dont you lie in Gedanken beschworen werden. Nach mindestens zwei Zugaben war dann pünktlich vor den letzten S- und U-Bahnen Schluss, sodass ich auch gut nach Hause kam um dort meine Blessuren zu begutachten und sie definitiv nicht bereue. Sie werden mich in den nächsten Tagen an diesen großartigen Abend erinnern.


Delta Love
https://vimeo.com/41255313

Bikes
http://soundcloud.com/gimp-o-rama

King Khan & BBQ
http://www.myspace.com/thekingkhanbbqshow